Dass die Preisverleihung ohne Georg Quandt und dessen unermüdliches Engagement für die Menschen in Namibia niemals in Trossingen stattgefunden hätte, daran ließ der Vorsitzende der Deutschen Afrika-Stiftung, Prof. Dr. Karl-Heinz Hornhues, schon bei seiner Begrüßung keinen Zweifel: "Ohne dieses Engagement wären wir heute nicht hier." Trossingen, so Hornhues,
habe sich verdient gemacht durch sein Engagement, das Engagement der Menschen. Menschen, so Hornhues, könnten Hilfe in Bewegung bringen wie es der Staat nicht vermöge.
Die Grußadresse des Präsidenten des Württembergischen Genossenschaftsverbandes, Erwin Kuhn, der für die Sponsoren dieser Preisverleihung sprach, wurde gar, sicher nicht zur ungeteilten Freude von
Georg Quandt, zur Eloge auf den Trossinger Volksbank-Vorsitzenden. Mancher im Saal rieb sich da verwundert die Augen: Galt es nun Georg Quandt oder Waris Dirie zu ehren? Als "Herr Trossingen" (dies allerdings war ein Verprecher) sprach Kuhn Quandt gar an.
Und auch für die Firma Hohner, deren letzter großer Spross dem Konzerthaus seinen Namen gebeben hat, gab es schließlich
noch gute Wünsche: "Bei der Musik, auf diesen Instrumenten, bei der Stadt, wünsche ich, dass Hohner immer klingt, dass wir diesen Klang in der Welt immer hören", meinte Karl-Heinz Hornhues nach den einleitenden Klängen durch das Orchester Hohnerklang.
Was bleibt, ist der Eindruck, dass Trossingen ein würdiger Platz war für die Verleihung des Deutschen Afrika-Preises
an eine würdige Frau. Man könnte sich vorstellen, dass die Musikstadt ständiger Ort für diese Preisverleihung wird, wenn auch die Preisträger nicht in jedem Jahr so einen großen Glanz verbereiten können wie es Waris Dirie tat. Trossingen könnte durch den Deutschen Afrika-Preis zu dem deutschen Brückenpfeiler zum afrikanischen Kontinent werden, wenn auch
die Preisträgerin 1999 vor der Eintragung ins Goldene Buch der Stadt noch fragen musste: "Which City" - welche Stadt? Von Wolfgang Gerster (sb)
12:25 Uhr, 16.01.2000
|
|