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10:34 Uhr, 29.11.1998

Swingende Stimmung mit Harmonikas

Im Galakonzert 1998 des Orchesters Hohnerklang war diesmal ein Chor zu Gast

Trossingen (cz). Mit einem kurzweiligen und schwungvollen Unterhaltungsprogramm erfreute das Orchester Hohnerklang am Samstag abend wieder zahlreiche Freunde der Mund- und Handharmonikamusik, die den Großen Saal des Dr.-Ernst-Hohner-Konzerthauses fast bis auf den letzten Platz füllten.

Der Hohnerklang - das ist zu einem nicht geringen Teil der Klang von Hans-Günther Kölz, der nicht nur der Dirigent des Orchesters ist, sondern auch für fast alle Arrangements zuständig war. Kölz machte mal wieder das scheinbar Unmögliche möglich und präsentierte mit seinem Wissen über die klanglichen Möglichkeiten seines Orchesters unter anderem eine Fassung von Gershwins "Rhapsody in Blue" für Mundharmonika-Solo und Orchester, ein Arrangement von Billy Joels "Root Beer Rag" oder "Variations on a Jazz-Standard", eine Art "Suite Georgia Brown". Weil das Orchester Hohnerklang aber auch über hervorragende Solisten verfügt, wurden vor allem die Soloauftritte, etwa von Kathrin Gass, Gerhard Müller oder Sita Hahn, zu Höhepunkten des an Höhepunkten reichen Programms. Patricia Laube und Carla Scheithe brachten mit Blockflöte und Akkordeon die keltische Mystik des "Lord of the Dance" in einem zunehmend ekstatischer werdenden Melodiewirbel zum Klingen, und das Ensemble "Harmonicamento" bewies, daß sich die Stimmen der berühmten Comedian Harmonists auf die Stimmzungen von fünf Mundharmonikas übertragen lassen. In diesem Jahr verwandelte sich das Konzert, durch das Dirigent Kölz und der Vorsitzende des Vereins Hohnerklang, Wolfgang Triebs, führten, mit Nebelmaschine und vielfältigen Lichteffekten zu einer stimmungsvollen Show, die von Renate Neipp sicher und temporeich inszeniert worden war. In diesem neuen Gewande präsentierte sich der Hohnerklang mit der traditionellen Qualität. Zu dieser Tradition der Galakonzerte gehört auch, daß mindestens eine Originalkomposition aufgeführt wird. Diese stammte in diesem Jahr ebenfalls von Hans-Günther Kölz: Die sehr emotionale Fantasie "Illusions and Inspirations" wurde unter dem Munde der Solistin Brigitte Burgbacher zu einem der Triumphe des Abends. Kölz hätte Hollywood-Komponist werden können... Schade nur, daß die offenbar notwendige elektrische Verstärkung den Hohnerklang manchmal ein wenig komprimierte und ins Geräuschhaft-Lärmige verzerrte. Das tat besonders dem Auftritt der diesjährigen Gäste, des "Relief Chor" der Realschule Waiblingen unter der Leitung von Margot Kroner, zunächst nicht besonders gut. Trotzdem erhielt das Orchester durch das Hinzutreten eines Chors sogar noch zusätzlichen Swing, etwa in dem mitreißenden Potpourri "Swing the Mood", in dem Glenn Millers Klassiker "In the Mood" geschickt mit Rock'n'Roll-Standards aus den fünfziger Jahren verschmolz.
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